In Deutschland nimmt die Menge an Verpackungsmüll von Jahr zu Jahr zu. Die aktuelle Statistik der GVM zeigt, dass der Verpackungsverbrauch von Privathaushalten auf mittlerweile 8,06 Millionen Tonnen angestiegen ist. Pro Kopf sind das ca. 100 kg und der industrielle Abfall ist noch gar nicht mit einbezogen. Das ist der bisherige Höchstwert und wenn die Tendenz der letzten 6 Jahre weiter anhält, wird es in Zukunft noch deutlich mehr werden.
Ein anderer Punkt ist, dass sich immer mehr Leute nicht mehr die Zeit nehmen können, um zu Hause zu kochen. Meist wird dann außer Haus gegessen und getrunken. Dadurch steigt das Aufkommen von „To-Go Produkten", wie zum Beispiel der berühmte Coffee to go. Nach einmaligem Gebrauch werden die nicht mehr benötigten Becher im besten Fall in den Müll geworfen.
Auch in den Supermärkten tut sich was. In Deutschland gibt es fast 40 Prozent Singelhaushalte, also Haushalte in denen nur eine Person wohnt. Es ist nur logisch, dass sich diese Menschen keine riesige Familienpackungen im Laden kaufen möchten. Stattdessen verkaufen die Lebensmittelläden ihre Waren in immer kleineren Portionen. So werden zwar weniger Lebensmittel schlecht aber dafür steigt der Verpackungsmüll.
Aber auch der Endverbraucher trägt eine Mitschuld. Durch die Convenience-Orientierung, also der Wunsch nach einem immer bequemeren und angenehmeren Lebensstil, steigt der Verpackungsmüllanteil. Das veranlasst uns eingetütete Fertigprodukte, wie beispielsweise Tiefkühlpommes, der Rohware zu bevorzugen.
von Waren, die vom Hersteller an den Benutzer oder Endverbraucher weitergegeben werden. Das klingt in erster Linie relativ einfach, ist aber manchmal sehr kompliziert. Als Beispiel möchte ich hier ein Satz aus der GVM-Studie „Aufkommen und Verwertung von Verpackungsabfällen in Deutschland im Jahr 2013“ zitieren:
„Nach der Verpackungsverordnung werden Klarsichtfolien um CD-Hüllen als Verpackungen eingestuft. Daraus wurde der „Umkehrschluss“ gezogen, dass die Hartkunststoffboxen für CDs, DVDs etc. keine Verpackungen darstellen."
Klingt komisch, ist aber so, hätte Armin Maiwald (nicht Peter Lustig) wohl jetzt an dieser Stelle gesagt. Es zeigt aber sehr deutlich, wie verzwickt die Sache ist und es dem einfachen Endverbraucher kaum möglich macht Gegenstände als Verpackungsmüll zu erkennen.
Getränkeverpackung: Getränkeverpackungen sind laut Verpackungsverordnung geschlossene oder überwiegend geschlossene Verpackungen für flüssige Lebensmittel, die zum Verzehr als Getränk bestimmt sind.
Mehrwegverpackung: Mehrwegverpackungen sind Verpackungen, die dazu gedacht sind nach Gebrauch mehrfach zum selben Zweck wiederverwendet zu werden. Durch ihre Widerverwendbarkeit trage sie zur Schonung natürlicher Ressourcen und zur Abfallreduzierung bei.
Transportverpackung: Transportverpackungen sind Verpackungen, die den Transport von Waren erleichtern, Waren auf dem Transport vor Schäden bewahren oder zum Zweck der Sicherheit des Transports verwendet werden und beim Vertreiber anfallen.
Umverpackung: Umverpackungen sind Verpackungen, die als zusätzliche Verpackungen zu Verkaufsverpackungen verwendet werden und nicht aus Gründen der Hygiene, der Haltbarkeit oder des Schutzes der Ware vor Beschädigung oder Verschmutzung für die Abgabe an den Endverbraucher erforderlich sind.
Verkaufsverpackung: Verkaufsverpackungen sind Verpackungen, die als eine Verkaufseinheit mit der Ware angeboten (wie z.B. Zahnpasta-Tube, die die Zahnpasta direkt umhüllt) und in der Regel erst beim Endverbraucher entsorgt werden (im Gegensatz zur Transport- und Umverpackung).
Quelle: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau- und Reaktorsicherheit
Die folgenden Daten geben den verursachten Verpackungsmüll privater Endverbraucher im Jahr 2013 an. Sie wurden aus der oben erwähnten Studie der GVM entnommen.
Im wesentlichen spielen hierbei zwei Verwertungswege eine Rolle. Der größte Teil (ca. 71 Prozent) wurde werkstofflich verwertet. Die werkstoffliche Verwertung wird umgangssprachlich auch als Recycling bezeichnet. Hierbei wird der Verpackungsmüll aus Glas, Papier, Metall oder Kunstoff zu neuen Produkten verarbeitet. Leider bedeutet das nicht automatisch, dass aus einem Joghurtbecher auch wieder ein Joghurtbecher oder ähnliches wird. Oftmals wird downcycling betrieben und das Material erreicht nicht mehr die ursprüngliche Qualität.
Ein Viertel des Verpackungsmülls wurde der energetischen Verwertung zugeführt. Bei der energetischen Verwertung werden die Abfälle, die einen hohen Heizwert vorweisen können, als Energieträger verbannt. Mit Hilfe der aufkommenden Wärme werden dann industrielle Erzeugnisse, wie zum Beispiel Zement hergestellt. Während Aluminium, Flüssigkeitskartons, Glas, Papier und Weißblech zu einem großen Teil werkstofflich verwertet werden, wird ca. 50 Prozent des Kunststoffs energetisch verwertet und damit verbrannt.
Folgende Tipps können dabei helfen den Verpackungsmüll zu reduzieren:
Alle hier gelisteten Informationen wurden aus der 2015 veröffentlichten Statistik der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung entnommen. Der vollständige Bericht kann von der Webseite des Umweltbundesamtes HIER kostenfrei heruntergeladen werden.
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