Styropor ist als sicheres Verpackungs- oder Baumaterial für viele unersetzlich. Empfindliche Produkte werden vom Hersteller sicher verpackt und Häuser von Handwerkern zuverlässig gedämmt. Prima Sache, doch was machen, wenn es nicht mehr benötigt wird? Dann stellen sich die Fragen: Styropor entsorgen - aber wie mache ich es richtig? Und auch: Ist die Styropor Entsorgung kostenlos?
Bei der Frage, wo man Styropor entsorgen kann, stehen im Internet viele Informationen, die einfach nicht korrekt sind. Oft wird dann behauptet, dass es in den Gelben Sack darf.
Bevor Sie sich mit diesen Fragen auseinandersetzen, ist es wichtig zu verstehen, wie verschiedene Arten von Styropor zusammengestellt sind. Das hilft Ihnen dabei, Styropor richtig zu entsorgen.
Aus was besteht Styropor?
Polystyrol, die korrekte Bezeichnung von Styropor, ist ein aufgeschäumter bzw. expandierter Kunststoff und besteht zu ganzen 98% aus Luft. Durch seine Struktur hält er Stößen stand und dämmt - und das in jeder Form. Sei es in Form von Kügelchen oder gepresst und geformt, Styropor findet in vielen Bereichen seinen Einsatz.
Gerade weil die Zusammensetzung von Styropor so simple ist, gehen viele davon aus, dass man ihn im Gelben Sack entsorgen kann. Tatsächlich kommt es in diesem Fall weder auf das Aussehen, noch auf die chemische Zusammensetzung an. Ausschlaggebend ist hier die Verwendungsart. Je nachdem, ob das Styropor als Baumaterial, Verpackung oder zu Transportzwecken genutzt wurde, muss es auf unterschiedlichen Wegen entsorgt werden.
Beim Verpacken nie mehr Styropor entsorgen?
Seien es Verpackungen aus Pilzfasern oder Maisstärke; Styropor gehört revolutionistechnisch gesehen bereits der Vergangenheit an. Denn Mutter Natur stellt uns ihre eigenen Kreationen bereit, die genauso gut, wenn nicht sogar besser dämmen. Und das Beste: diese natürlichen Puffer sind - logischerweise - biologisch abbaue und schaden der Natur beim Zerfall nicht. Im Gegenteil sind sie sogar als Dünger einsetzbar.
Achten Sie beim Kauf von Geräten oder Möbeln auf die Verpackung. Manche Händler bieten umweltfreundliche Verpackungen an. Ikea steigt aktuell auf Polster aus Pilzfasern um und setzt dafür ein, dass andere Großunternehmen und Ketten mitziehen.
Brauchen Sie vielleicht blaue Säcke?
Blaue Säcke sind der reißfest und dicht. Sie eignen sich daher besonders gut für schweren und feuchten Abfall, der bei Gartenarbeiten und auf Baustellen entsteht. Blaue Säcke eigenen sich auch, um großen und sperrigen Abfall zu transportieren. Sehr praktisch, wenn man immer ein paar zu Hause hat.
Beim Bau nie mehr Styropor entsorgen?
Von den alten Ägyptern und Römern vorgemacht, sind natürliche Rohstoffe, wie Schilf, Hanf und Stroh hervorragende Dämmstoffe, die sowohl in den Wänden, als auch Dächern eingesetzt werden können.
Viele wissen nicht, dass diese Stoffe sogar besser dämmen, als Styropor. Styropor ist, wie alle Kunststoffe, nicht atmungsaktiv, weswegen sich schnell Wasser durch Kondensierung sammelt. Feuchtigkeit + Wand endet immer in Schimmel. Natürliche Stoffe hingegen lassen angesammeltes Wasser verdampfen und Luft zirkulieren, weswegen Wände länger stabil, trocken und gedämmt bleiben. So geht schon mal seitlich keine Wärme verloren.
Auch auf dem Dach gilt es, richtig zu Dämmen. Doch Styropor? Entsorgen Sie diesen Gedanken gleich, denn wärmedämmende Ziegel sowie Stein- oder Glaswolle leisten perfekte Arbeit. Sie speichern Wärme weitaus besser als Styropor und eignen sich daher viel besser zum Dämmen. Und das gute dabei ist: Alle diese Stoffe sind natürlich und leicht abbaubar.
Warum werden diese Alternativen nicht bereits genutzt, um Styropor entsorgen zu minimieren?
Wie bei vielem hängt die Antwort mit einem Faktor zusammen: Geld.
Beim Hausbau, zum Beispiel, gibt es gewaltige Unterschiede zwischen umweltfreundlichen und umweltschädlichen Materialien. Während man für den Quadratmeter Styropor ca. 13€ zahlt, kostet Hanf oder Flachs für die gleiche Fläche um die 30€. Da denkt man natürlich zweimal nach, denn eine Hauswand ist keine kleine Fläche, die es fachgemäß zu dämmen gilt.
Ein Grund für diesen Preisunterschied ist die Nachfrage. Alles, was in Mengen nachgefragt wird, kann auch in Mengen hergestellt werden, was günstiger ist und sich im Preis bemerkbar macht. Da umweltfreundliche und biologisch abbaubare Dämmstoffe noch nicht in aller Munde und angesehen sind, bleibt die Nachfrage aus und dir Produktionskosten entsprechend hoch. Styropor entsorgen bleibt noch lange eine gestellte Frage, wenn sich nichts ändert.
Oftmals sind die Verbraucher sich der besseren Alternativen nicht bewusst und sie verlassen sich auf den Fachmann. Deswegen ist es wichtig, dass Betriebe umweltbewusster werden, entsprechende Materialien verbauen und auch die Verbraucher aufklären. Steigen mehr Hausbauer auf umweltfreundliche Stoffe um, gehört Styropor entsorgen bald der Vergangenheit an.