In Schmutzlingen war Mülltrennung ein Fremdwort. Überall lagen Plastikflaschen, Dosen und alte Zeitungen verstreut, und niemand kümmerte sich darum. Die vier Freunde Anna, Ben, Mia und Tom waren oft unterwegs und beobachteten das Chaos in ihrer Stadt. Sie wünschten sich nichts mehr, als dass Schmutzlingen ein schönerer Ort wäre.
Eines Tages, während sie auf dem Spielplatz spielten, entdeckten sie hinter dem Klettergerüst eine alte Tür im Boden, halb verdeckt von Laub und Müll. „Was ist das?“ fragte Mia neugierig. Ohne zu zögern, öffneten die Freunde die Tür und fanden dahinter ein Portal, das in eine andere Welt führte. Zögernd, aber aufgeregt, traten sie hindurch – und standen plötzlich in einer Stadt, die ganz ähnlich aussah wie ihre eigene. Doch alles war noch chaotischer. Willkommen in Wirrwarrhausen.
In Wirrwarrhausen war die Luft stickig und der Boden übersät mit Abfall. Doch hier gab es eine Kreatur, die für das Chaos verantwortlich war: der Müllmampfer, ein riesiges, zotteliges Wesen, das sich am Müll der Stadt erfreute. Er liebte das Durcheinander und wollte um jeden Preis verhindern, dass irgendjemand Ordnung in Wirrwarrhausen schaffte. Sollte jemand es wagen, die Stadt vom Müll zu befreien, würde das geheime Portal für den Müllmampfer auf ewig geschlossen werden.
Die Freunde beschlossen, dem Müllmampfer die Stirn zu bieten und die Stadt zu retten. Zu ihrem Erstaunen bemerkten sie, dass sie in Wirrwarrhausen plötzlich besondere Fähigkeiten hatten, die ihnen durchaus von Nutzen waren: Anna konnte mit den Pflanzen und Tieren sprechen und wusste genau, was die Natur brauchte, um wieder gesund zu werden. Sie erkannte, dass die Pflanzen ihre Kraft zurückerlangten, sobald der Müll richtig getrennt war. Sie konnte dieses Wissen auch anderen Menschen vermitteln und so Aufklärung über Müll und Recycling betreiben.
Mia hatte die Fähigkeit, vermeintlich wertlosen Müll in nützliche Dinge zu verwandeln. Aus einer alten Dose bastelte sie ein Vogelhäuschen, und eine zerknitterte Blechdose wurde zu einer leuchtenden Laterne. Ben konnte den Ursprung des Mülls erkennen und fand heraus, welche Materialien wohin gehörten, ob Plastik, Papier oder Glas. Durch diese Gabe konnten die Freunde in Windeseile den Müll sortieren. Und schließlich war da noch Tom, der sich mit unglaublicher Geschwindigkeit bewegte und blitzschnell Müll aufsammelte und trennte.
Gemeinsam arbeiteten die Freunde als perfektes Team: Tom sammelte den Müll in Rekordzeit ein, Ben bestimmte, was wohin gehörte, und Mia verwandelte das, was nicht recycelt werden konnte, in neue Gegenstände. Sobald ein Bereich gereinigt und der Müll sortiert war, blühte die Natur durch Annas Kräfte wieder auf, und Wirrwarrhausen wurde ein riesiges Stück schöner.
Der Müllmampfer tobte. Er sah, dass ihm sein Müllvorrat langsam ausging und sein Reich in Gefahr war. Doch die Kinder ließen sich nicht verunsichern. Sie arbeiteten so schnell und gründlich, dass bald kein einziges Stück Müll mehr in Wirrwarrhausen herumlag. Am Ende hatten sie den Müllmampfer besiegt. Ohne seinen geliebten Abfall zog wurde er verbannt und das Portal blieb für die Kinder geöffnet.
Zurück in Schmutzlingen beschlossen die Freunde, das Erlernte zu nutzen, auch wenn ihre Kräfte dort nicht mehr funktionierten. Anna erklärte den Menschen, wie wichtig saubere Umwelt und Mülltrennung waren. Mia zeigte den Kindern, wie man aus Müll nützliche Dinge basteln konnte, und Ben und Tom halfen dabei, die Stadt zu säubern. Bald darauf fingen auch andere Kinder und ihre Eltern an, fleißig Müll zu trennen und die Stadt sauber zu halten. Nach und nach verwandelte sich Schmutzlingen in einen viel schöneren Ort, den alle bald liebevoll „Schönlingen“ nannten.
Die vier Freunde bewahrten das Geheimnis von Wirrwarrhausen für sich, doch ihre Mission ging weiter – mit der Hilfe von vielen anderen in ihrer Stadt.